Palliative Schmerztherapie

Vorbereitung auf die Therapie

Vor einer geplante 153Samarium-EDTMP-Therapie bitten wir Sie Ihr Blutbild untersuchen zu lassen, da es in Folge der Therapie zu einer Abnahme der Blutzellen und Blutplättchen kommen kann. Zudem bitten wir Sie, uns einen aktuellen Befund über Ihre letzte Ganzkörperskelettszintigraphie mitzubringen. Falls erforderlich, ist möglicherweise am Untersuchungstag / nach erfolgtem Aufklärungsgespräch die Durchführung einer erneuten Skelettszintigraphie notwendig. Über die aktuelle und bisherige Therapie (Chemotherapie, Bestrahlung, Bisphosphonaten u.a.) bitten wir Sie uns vorhandene Informationen mitzuteilen. Eine Therapie mit Calcium sollte möglichst (nach Absprache mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin) zwei Wochen vor der geplanten Therapie unterbrochen werden.

Eine metastasenbedingte Rückenmarks- oder Nervenwurzelkompression muss zuvor ggf. mittels morphologischer Bildgebung (Röntgen, CT, MRT) ausgeschlossen werden.

 

Ablauf der Therapie

Im Vorfeld der Therapie findet ein ausführliches ambulantes Aufklärungsgespräch statt. Sofern erforderlich wird an diesem Tag auch eine erneute Skelettszintigraphie durchgeführt und die aktuellen Laborparameter werden bestimmt.

Am Tag der Therapie kann nach der Erhebung der Zwischenanamnese in einem Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt und nach erneuter Prüfung der aktuellen Skelettszintigraphie sowie der Bestimmung des aktuellen Blutbildes die 153Samarium-EDTMP-Therapie durchgeführt werden. Für die intravenöse Therapie ist es erforderlich eine Venenverweilkanüle zu legen, über die die Arzneimittelinjektion erfolgt, sowie vor und nach der Injektion Flüssigkeit gegeben wird. Die Arzneimittelinjektion ist schmerzfrei. Nach erfolgter Injektion und gutem Allgemeinbefinden dürfen Sie die Praxis verlassen. Eine Zunahme der Schmerzen in den ersten beiden Tagen nach Therapie ist möglich. Die Ganzkörperaufnahmen zur Dokumentation der Verteilung des 153Samarium-EDTMPs werden am ersten Tag nach Injektion angefertigt. Die Aufnahme wird ähnlich derjenigen bei einer Skelettszintigraphie durchgeführt, ohne dass jedoch erneut ein radioaktives Arzneimittel injiziert werden muss.

Eine Linderung der Knochenschmerzen wird bei ca. 70% der Patienten erzielt, eine völlige Schmerzfreiheit hingegen nur selten.  Die Schmerzlinderung setzt nach wenigen Tagen ein und hält bis zu vier Monate an, in Einzelfällen auch deutlich länger.

 

Mögliche Risiken und Komplikationen

Eine häufig auftretende Nebenwirkung durch die Strahlenexposition ist eine vorübergehende Veränderung des Blutbilds mit Abfall der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen. Eine Normalisierung tritt nach ca. 8 Wochen ein. Diese Veränderungen sind meist gering ausgeprägt. Einige Patientinnen und Patienten berichten über eine vorübergehende Verschlimmerung der Knochenschmerzen kurz nach Injektion. Diese Reaktion ist in der Regel leicht und klingt spontan wieder ab. Für diese Zeit kann bei Bedarf ein zusätzliches Schmerzmittel verabreicht werden. Beim Vorliegen von Absiedlungen in der Wirbelsäule kann ein erhöhtes Risiko für eine Rückenmark- oder Nervenwurzeleinengung mit Ausfallserscheinungen (Gefühlsstörungen, Lähmungen) nicht ausgeschlossen werden.

 

Weiteres Vorgehen

Die zuweisende Ärztin oder der zuweisende Arzt erhält einen ausführlichen Arztbrief über die durchgeführte Therapie sowie die erforderlichen Kontrollen des Blutbildes in den folgenden Wochen. Eine ambulante Kontrolle bei uns oder einem heimatnahen Nuklearmediziner sollte 8-10 Wochen nach Therapie erfolgen.

Eine Wiederholung der Therapie ist im Abstand von einigen Monaten oder länger prinzipiell möglich.

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